„HEDWIGS SOMMERKLÄNGE“

Schulkonzert der St. Hedwig Grundschule in Zusammenarbeit mit der Kitzinger Musikschule

Wenn sich an einem Mittwochabend im Juli Menschen jeder Altersgruppe in der vollbesetzten Alten Synagoge zusammenfinden, dann scheint da offensichtlich etwas ganz Besonderes im Gange zu sein.

Im Eingangsbereich, im Pausenfoyer, im Künstleraufenthaltsraum und natürlich im Konzertsaal warteten ungeduldig über 100 junge Musiker und Musikerinnen im Alter von 6 bis 10 Jahren auf ihren großen Auftritt. Genau so hat es sich am vergangenen Mittwoch, den 10. Juli 2024 abgespielt.

Die St. Hedwig Grundschule und mehrere Abteilungen der Kitzinger Musikschule veranstalteten in hervorragender Zusammenarbeit ein Schülerkonzert der Größenordnung XXL. Begonnen hat das Konzert eigentlich schon Monate im Voraus...

Neben dem stundenplanmäßigen Musikunterricht und verschiedenen, von Seiten der Schule angebotenen Arbeitsgemeinschaften (Schulchor, Schülerband), gibt es an der St. Hedwig Grundschule ein ganz besonderes musikalisches Angebot: Einmal wöchentlich kommen Musiklehrkräfte der Kitzinger Musikschule in die Grundschule und geben in verschiedenen Klassenstufen ihr musikalisches Know How an die Kinder weiter. Da werden dann z.B. Gitarrenensembles, Percussionsklassen und andere rhythmische Musikwerkstätten angeboten. Die Schulfamilie ist äußerst dankbar, dass die Fördervereine der Musikschule und der St. Hedwig Grundschule mit Unterstützung weiterer Sponsoren, wie dem Rotary Club Kitzingen und der Sparkassenstiftung, diese Musikgruppen finanzieren. Denn sie bieten die einmalige Chance, dass alle Kinder der bunt gemischten Schülerschaft in den Genuss einer erweiterten musikalischen Bildung kommen können. Angesicht der bevorstehenden Stundenkürzungen von staatlicher Seite im musisch-künstlerischen Bereich werden solche Projekte in Zukunft sicherlich noch weitere Dringlichkeit erhalten.

Schnell war dann die Entscheidung getroffen, die im Schuljahr 23/24 einstudierten und erarbeiteten Lieder den Eltern und Sponsoren vorzustellen.

Weil die Grundschule selbst leider über keine eigene Aula verfügt, in der man so eine große Veranstaltung durchführen kann, träumte man von der alten Synagoge als passenden Konzertsaal. Dass das Konzert dann tatsächlich in dieser einmaligen, aber kostspieligen Kulisse stattfinden durfte, ist der Musikschulleiterin Sigrun Reder zu verdanken, die die Finanzierung aus Eigenmitteln der Musikschule übernahm.

Das Schulkonzert „Hedwigs Sommerklänge“, beinhaltete ein breitgefächertes Programm verschiedener rhythmischer und musikalischer Genres:

Die Percussionsgruppen der Deutschlernklassen unter Leitung von Roman Krawtschenko heizten mit afrikanischen und lateinamerikanischen Trommelklängen dem Publikum ordentlich ein. Man spürte förmlich, wie gut es den Kindern tat, jenseits von Sprachbarrieren, zu zeigen, was in ihnen steckt.

Die jüngsten Schülerinnen und Schüler präsentierten mit großer Begeisterung, was sie in den „Musikwerkstätten“ von Matthias Lux und Daniel Normann an Bewegungsliedern und musikalischen Spielstücken erarbeitet hatten.

Die Gitarrengruppe der 3.und 4. Klassen unter der Leitung von Frau Iris Bluhm spielte mehrere musikalische Weisen.

Ein eindrucksvolles Zusammenspiel auf den Instrumenten Gitarre, Akkordeon und Querflöte boten Schüler und Schülerinnen der Musikschullehrkräfte Iris Bluhm, Daniela Holzapfel, Matthias Lux und Anna Maiershofer im „Gemischten Ensemble“.

Ohne jegliches Anzeichen von Lampenfieber spielten am Flügel die beiden Klaviersolistinnen aus der vierten Klasse, Mia Sun und Patricia Wambach, „Für Elise“ von L.v. Beethoven und den “Frühling“ aus den Vier Jahreszeiten von A. Vivaldi.

Die Klasse 4b führte mit ihrer Musiklehrerin Frau Johanna Schiller ihre eigene Version „Stomp reloaded 2.0“ auf. Da wurden dann kurzerhand Gießkannen und Wasserflaschen zu Musikinstrumenten zweckentfremded und fügten sich rhythmisch zum einheitlichen Ganzen.

Ruhigere Töne ließ der Schulchor erklingen. Er wurde einfühlsam am Flügel von seiner Chorleiterin Dr. Almut Drummer begleitet. Die anspruchsvollen und äußerst stimmsicher vorgetragenen Werke hatten großes Gänsehaut-Potential.

Für Begeisterungsstürme sorgte die achtköpfige Schülerband. Mit ihrem selbstsicheren Auftreten legte sie eine mitreißende Performance an den Tag. Bei fetzigen Songs konnte man nur darüber staunen, wie es dem Bandleiter Roland Gack gelungen war, mit den Grundschulkindern und ihren ersten instrumentalen Fähigkeiten, bühnenreife und musikalisch überzeugende Bandarrangements zu erarbeiten.

Nach etwa eineinhalb Stunden Konzertprogramm wünschte sich Rektorin Andrea Lorey in ihren Dankesworten, noch einmal die über 100 mitwirkenden Musiker und Musikerinnen, sowie die beiden hauptverantwortlichen Koordinatoren, Christa Tribula und Roland Gack, auf die Bühne. Abschließend brachte die Schulfamilie mit gemeinsamem schallenden Gesang des aktuellen Schulsongs „RESPEKT“ die Wände der Synagoge zum Wackeln.

Bericht von Roland Gack