Am 08. Juli 2019 fanden sich die Klasse 3d (Eva-Maria Hartmann) und die Klasse 3a (Dr. Almut Drummer) zusammen, um miteinander einen Stadtrundgang in Kitzingen zu unternehmen. Geführt wurden sie dabei von dem Kitzinger Hofrat, Walter Vierrether, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen mit seiner zupackenden Art und seinen witzigen Erzählungen einzunehmen wusste.

So führte er die fast 40 Kinder zunächst extra muros, aus der Stadt hinaus – zumindest, was die alten Stadtgrenzen von vor ca. 700 Jahren anbelangt. Wie erstaunt waren da die Kinder, als sie erfuhren, dass damals keiner über die alte Mainbrücke gehen durfte, der nicht einen Brückenzoll entrichtete. Nachdem die Kinder die Brücke zu gerne überqueren, war die Frage für sie berechtigt, wie teuer damals denn ein Gang über die Brücke gewesen ist.

Wie gut, dass heute kein Brückenzoll erhoben wurde, denn so blieb nach der Besichtigung der Etwashäuser Kreuzkapelle noch ein wenig Wegezoll übrig, um sich ein Eis zu gönnen. –

Die Kinder erfuhren auf ihrem Weg durch die Altstadt nicht nur, dass neben der Kreuzkapelle, die Balthasar Neumann, der Erbauer der Würzburger Residenz, errichtet hatte, noch immer barocke Häuser in Kitzingen stehen, sondern auch, dass das Rathaus ein wunderbares Gebäude der Renaissance ist. Sie bewunderten jedoch nicht allein das Gewölbe und die mächtigen Säulen im Inneren, sondern lauschten gerne während eines kurzen Umtrunkes lustigen Anekdoten zum Rathauskeller aus dem Munde Vierrethers.

Besonders aber beeindruckte die Kinder das Grab der Familie Herold auf dem alten Friedhof in Kitzingen. Vierrether ließ es sich nicht nehmen, die verrückte Geschichte vom Grafen Drakula zu erzählen, der vor noch nicht allzu langer Zeit sogar den Bayerischen Rundfunk angelockt hatte – obwohl der schaurige Graf mit Kitzingen überhaupt nichts zu tun hat.

Zum Schluss gab der nimmermüde Hofrat den Kindern noch einen kurzen Einblick in die Geschichte des Schiefen Turms, in die verschiedenen Geschichten, die sich um die Frage ranke, weshalb er denn so schief sei, bevor sich Walter Vierrether von der Kinderschar verabschiedete, um zu seinem nächsten Termin zu eilen.

Die Kinder zogen fröhlich heim. Im Gepäck hatten sie eine ganze Menge Anekdoten aus der älteren und neueren Geschichte Kitzingens.

Vielen Dank an Frau Hartmann für die Organisation dieses lehrreichen Morgens, an Walter Vierrether für den kurzweiligen Gang durch Kitzingen und seine Geschichte, sowie an Frau und Herrn Weber dafür, dass sie dieses Event erst möglich gemacht haben.

Dr. Almut Drummer