Martinsaktion

 

Schwester Christel war vor vielen Jahren selbst eine Schülerin an der St. Hedwig Grundschule. Heute lebt sie als Ordensfrau in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens. Unterstützt durch ihr Kloster in Strahfeld engagiert sie sich dort und trägt ihren Teil zum Kampf gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit bei.

 

Vor nicht allzu langer Zeit lebten in Bogotá noch 200.000 Menschen; heute sind es 2.000.000. Wie kann es sein, dass innerhalb weniger Jahre sich die Bevölkerung einer Stadt verzehnfacht? Viele der Menschen kommen aus den ländlicheren Teilen Kolumbiens; aus Gegenden in denen der Bürgerkrieg tobt. Der Krieg fordert täglich neue Opfer, oftmals sind es gerade die Kinder der betroffenen Familien, da diese von der Guerilla gezwungen werden, als Kindersoldaten zu kämpfen.

Darüber hinaus fordern Missernten, eine schlecht ausgebaute oder oft komplett fehlende Versorgung mit Wasser und Strom, und der Mangel an Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung ihren Tribut und treiben die Bewohner in die Armut. Vielen wird versprochen, in den Städten ein besseres Leben führen zu können. Das ist allerdings nur selten der Fall. Viele der Familien geben ihre komplette Existenz auf dem Land auf, um sich den Umzug in die Stadt zu ermöglichen und stellen dort dann fest, dass die tollen Angebote und Versprechungen sich als nicht mehr als Schall und Rauch erweisen. Viele dieser Familien enden dann in Armutsvierteln, den so genannten „Slums“ und leben ein noch schlimmeres Leben als zuvor.

Es gibt allerdings auch Hilfsorganisationen oder Menschen wie Schwester Christel, die diese Ungerechtigkeit früh erkannt haben und die dagegen ankämpfen. Eine dieser Hilfsorganisationen ist FISDECO (kurz für „Stiftung für gesellschaftliche Integration und Gemeindeentwicklung“). Der Verein dient den Missionsdominikanerinnen vom Hl. Herzen Jesu als Trägerverein. Er wurde vor mehr als dreißig Jahren als uneigennütziger, privater Verein gegründet und garantiert bis heute die Stabilität des Gesamtprojektes. Über ihn wickeln die Missionsdominikanerinnen vom Hl. Herzen Jesu ihre Tätigkeit der Sozialpastoral ab.

 

Den Verein, der sich seit inzwischen drei Jahrzehnten gegen soziale Missstände stark macht, beschreibt die Schwesternschaft auf ihrer Homepage so:

 

„FISDECO ist ein Versuch auf die schwierige, konfliktreiche gesellschaftliche Situation des Landes, im Besonderen der Bewohner dieser Zuzugszone, eine konkrete Antwort zu geben; zusammen Wege zu finden, damit Leben gelingen kann. Wege, die Zukunftsperspektiven öffnen, Hoffnung bringen, Frieden stiften.

Aufbauend auf die vorschulische Erziehung führen wir eine Grundschule (sechs Jahrgänge) mit 321 Schüler/innen. Wir bieten eine Ganztagsbetreuung an, von der etwa drei Viertel der Schüler Gebrauch machen. Was vor einiger Zeit jemand auf ganz Fisdeco angewandt, geschrieben hat, trifft in besonderen Maß auf diese Kinder zu: "Selbstbewusstsein, Kreativität und Zuversicht, sind mit Händen zu greifen.“

Die Zielsetzungen der Missionsarbeit liegen vor allem in der „Gesamtheitlichen Förderung der menschlichen Person und der Aufbau christlicher Gemeinden“. Konkrete Ansätze die die Schwesternschaft mit Hilfe von FISDECO verfolgt sind:

  • Die Schaffung von Kindergärten und Kinderkrippen, Bildungs- und Sportzentren, Ausbildungsprogramme für Erwachsene
  • Gesundheitsprogamme - physischer und psychischer Art – über vorbeugende und heilende Medizin, Verbesserung der Wohnverhältnisse
  • Begleitung / Hilfe damit Familienleben gelingen kann
  • Gesamtheitliche Versorgung von alternden Menschen
  • Berufsvorbereitende Ausbildung
  • Aufbau von Gemeinwesenprojekte in Marginalzonen
  • Förderung von Gemeindeinitiativen, Werkstätten, Kooperativen oder die Schaffung anderer Arbeitsmöglichkeiten

Um diese Hilfsprogramme zu unterstützen, findet an der St. Hedwig Grundschule jedes Jahr die Martinsaktion statt. Vom Dienstag, dem 12.11. wird an der Schule eine ganze Woche lang (bis zum 19.11.) den Schülern die Möglichkeit geboten, eine Martinsgabe zu spenden. Diese Sammelaktion wird vom Freundeskreis Bogotá von St. Johannes, Kitzingen in enger Zusammenarbeit mit Schwester Christel und FISDECO veranstaltet und stellt eine Möglichkeit dar, den dort in Armut lebenden Kindern auf direktem Weg ein Geschenk zu machen.

Dieses Geschenk kann zum Beispiel ein neuer Dickistift (den es dort nicht zu kaufen gibt) oder ein paar Spielsachen wie Legosteine oder Spielzeugautos sein. Die Gaben der Schüler werden hier in Kitzingen gesammelt und dann nach Bogotá verschickt und dort an die Bedürftigen weiterverteilt

 

Weitere Informationen zur Martinsaktion finden Sie auf dem Elternbrief, den Ihr Kind dazu in den letzten Tagen bekommen hat oder unter der Homepage von FISDECO: www.dominicasmisioneras-fisdeco.org

Sr. Christel mit Schülern in Bogotá und Hedwigsschüler aus Kitzingen