Kopfkino oder Vorlesetag

Ein kleines rosiges Schwein rennt über die Wiese und die großen Pferde flüchten wie der Wind ans Ende der Koppel. Man sieht die kurzen Beinchen förmlich fliegen und das Ringelschwänzchen flattert aufgeregt hin und her, als Volkmar Röhrig von seinem Buch „Ponygeschichten“ erzählt und daraus vorliest. Er ist einer der 13 Prominenten, die am Vorlesetag „Große lesen Kleinen vor“ den Grundschülern der St. Hedwig Grundschule vorgelesen haben. Bei ihm erleben die Kinder, wie aufregend und lustig, wie spannend und wie echt lesen sein kann. Als er vorliest, wie Oma ihrem Enkel beibringt so toll zu trippeln wie Michael Ballack, da vergisst nicht nur Tommy, dass seine Gegner eigentlich Bäume sind und das Tor nur eine Parkbank ist. So schön und spannend war der Vorlesetag aber nicht nur im Gripsarium der Schule sondern auch bei Herrn Thauer im Main Fruity, bei Frau Kuhn in der Buchhandlung Schöning, bei Kaplan Berger in der katholischen Kirche, bei Diakon Dubowy-Schleyer in der evangelischen Stadtkirche, bei Herrn Ungerer in der Feuerwehr, bei Herrn Vierrether im Rathaus, bei Frau Kewersun im Fastnachtsmuseum und bei Frau Glos im Konditoreimuseum. Außerdem waren Frau Camphausen, Frau Hierholzer und der Autor Bernd Klaube zum Vorlesen in die Schule gekommen.

Zum zwölften Mal fand am Freitag, 20.11., der bundesweite Vorlesetag mit mehr als 100 000 Vorlesern bundesweit statt. An der Grundschule St. Hedwig wird er seit vier Jahren von Barbara Lehnert (Elternbeirat) und Michaela Pfeuffer (Lehrkraft) organisiert. Außer den prominenten Vorlesern kamen in den beiden ersten Schulstunden die „Großen“ aus der Paul-Eber-Mittelschule mit ihrer Lehrerin Frau Krämer zu den „Kleinen“ in der 1. Und 2. Klasse. Sie hatten sich auf diesen Vorlesetag grünlich vorbereitet und freuten sich über die gespannten Zuhörer. Und die „Kleinen“ wollen jetzt natürlich auch einmal so tolle „Große“ werden.

Um dafür fleißig trainieren zu können, schauten sie sich beim Bücherflohmarkt um. Dort gab es genügend neuen Lesestoff zu finden. Und dann war der Vorlesetag schon wieder um, aber die Bücher sind zum Glück noch da und das Lesen kann weiter gehen.

Vorlesetag in Sulzfeld

Auch in der Außenstelle Sulzfeld wurde der "Vorlesetag" durchgeführt. Nach einem gemeinsamen Beginn mit den Liedern "Alle Kinder können lesen" und "Lesen heißt auf Wolken liegen" lasen die Kinder sich gegenseitig vor. Jedes Kind hatte einen Paten in einer anderen Klasse und jeder Schüler las vor und jedem wurde vorgelesen. Vor allem die Erstklässler waren mächtig stolz, dass sie schon lesen können und haben fleißig geübt. Die Klassenzimmertüren standen offen und überall konnte man lesende Kinder entdecken. In der großen Pause stärkten wir uns mit gesunden Muffins, danach startete der Bücherflohmarkt. Viele Kinder konnten ihre gebrauchten Bücher verkaufen und viele haben sich neuen Lesefutter besorgt. Im Anschluss daran liefen in den einzelnen Klassen unterschiedliche Aktionen: die einen durften ihr Buch vorstellen, die Lehrkräfte nutzten den Tag, um ihren Kindern vorzulesen. Im Nu war der Schultag lesend vergangen und alle waren sich einig: "Das war schön!"